"An Pan" – hergestellt aus dem Sakadane-Sauerteig
Grundsätzlich wird Sauerteig aus Wasser und Mehl hergestellt, nicht jedoch in Japan. Entdecken Sie die Geschichte des „Sakadane“ Sauerteiges hergestellt aus … Reis!
Der letzte Samurai: Vielleicht erinnern Sie sich an eine der Szenen dieses epischen Kinofilms mit Tom Cruise über den Übergang von der Shogun-Zeit zur imperialistischen Ära im späten 19. Jahrhundert. Herr Kimura war einer der letzten Samurai, der sich entschloss, seine eigene Bäckerei zu eröffnen. Er lernte die Kunst der Sauerteig-Herstellung von einem westlichen Bäcker. Allerdings war er weder mit dem Geschmack noch mit dem Aroma zufrieden. Da Herr Kimura auf das Wissen einer langen Tradition lokaler Fermentationstechniken zurückgreifen konnte, wechselte er bei der Sauerteig-Herstellung von Mehl zu Reis. Das war die Geburtsstunde des „Sakadane“.
Seit 1875 hat die Kimuraya-Bäckerei für ihre japanische Kundschaft eine große Vielfalt von An Pans und anderen Broten im Angebot. Aus ganz Japan reisen die Menschen an und stehen Schlange für dieses einzigartigen Gebäcke oder für eine Auswahl an unterschiedlich gefüllten An Pans. Die Spezialität ist das Sakura An Pan, ein mit roter Bohnenpaste gefülltes Gebäck, verziert mit salzig eingelegten Kirschblüten. Einst wurde das Sakura An Pan für den Kaiser gebacken, der den Geschmack liebte. Es ist eine große Ehre, diesen Sauerteig als Nummer 100 in unsere Bibliothek aufzunehmen. Um Ihnen diese Geschichte erzählen zu können, entschloss ich mich zu einer Reise nach Tokio, um ein neues Video für unsere Serie „Die Suche nach Sauerteig“ zu drehen.
Zugegeben überraschten mich Aroma und Geschmack dieses Sauerteiges. In der Bibliothek beschäftigen wir uns ab jetzt nicht mehr nur mit einer Vielzahl unterschiedlicher Mehltypen, mit denen wir die Sauerteige auffrischen, sondern auch mit gekochtem Reis. Eine neue Herausforderung , der wir uns gern stellen. Gern möchte ich die Gelegenheit nutzen, allen Mitarbeitern der Kimuraya-Bäckerei sowie meinen japanischen Kollegen zu danken, die mir das Ganze ermöglichten. Nicht zu vergessen das Kamerateam, das eine hervorragende Arbeit geleistet hat. Genießen Sie den Film. Möge der „Geschmack“ mit Dir sein!